Extrem hohe Heizkosten-Nachzahlungen – Münchner Vonovia-Mieter*innen können aufatmen

Mehrere tausend Euro an Heizkosten sollten Mieter*innen der Vonovia in der Alten Heide teilweise nachzahlen. Der DMB Mieterverein München hat mit dem Wohnkonzern nach Bekanntwerden der Fälle Kontakt aufgenommen und einen Erfolg erzielt: Die Mieter*innen müssen für die erhöhten Kosten in Folge eines Ersatzversorgungstarifs nicht aufkommen, wie Vonovia den betroffenen Haushalten nun mitteilte.

Die Vonovia hatte es versäumt, von einem teuren Ersatzversorgungstarif beim Gas in einen regulären Tarif zu wechseln. Ein solcher Tarif der Ersatzversorgung ist eine Notlösung, etwa wenn ein Anbieter insolvent ist. Nach drei Monaten sollte sich der Vermieter um eine andere Lösung bemühen, was hier nicht passiert ist. All die Kosten, die durch dieses Versäumnis entstanden sind, müssen die Mieter*innen nun nicht bezahlen. Sie erhalten neue Betriebskostenabrechnungen, kündigte der Konzern an. „Wir sind froh, dass die Mieter in der Alten Heide aufatmen können und die Vonovia reagiert hat“, sagt Mietervereins-Geschäftsführerin Angela Lutz-Plank. „Viele dieser Menschen hatten schlaflose Nächte wegen der Zahlungsaufforderungen. Die Situation vieler Münchner ist eh schon sehr angespannt aufgrund der hohen Mieten. Wenn dann so extrem hohe Nachzahlungsaufforderungen dazu kommen, ist es verständlich, dass Menschen nicht mehr wissen, wie sie das stemmen sollen.“

Die Mieter*innen erhalten laut Vonovia nun Abrechnungen, denen ein „normaler“ Tarif der Stadtwerke zugrunde liegt und kein Ersatzversorgungstarif. Der Mieterverein München geht davon aus, dass auf viele der Mieter*innen zwar immer noch Nachzahlungen zukommen. Dies aufgrund der hohen Energiepreise in 2022. Aber dass die Nachzahlungen deutlich geringer sind wie die, die sich in Folge des Tarifs der Ersatzversorgung ergeben hätten.

Grundsätzlich bekommt der Mieterverein München gerade sehr viele Anfragen von Münchner*innen zu ihren Betriebskostenabrechnungen für 2022. Die Energiekosten waren in Folge des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine stark gestiegen. Dazu kommen erhöhte Kosten etwa bei den Hausmeisterleistungen durch die Inflation. In vielen Fällen sind die hohen Nachzahlungsaufforderungen bezüglich der Energiekosten leider rechtlich nicht zu beanstanden. Dann versuchen die Rechtsberater*innen des Vereins zumindest eine Ratenzahlung für die Mitglieder zu vereinbaren. In manchen Fällen haben es Vermieter*innen aber etwa versäumt, aus für Mieter*innen sehr nachteiligen Tarifen in bessere Alternativen zu wechseln. Dann besteht mehr Handhabe, dass Mieter*innen nicht die gesamte geforderte Summe bezahlen müssen. „Ähnlich ist es, wenn Posten in der Abrechnung von Vermietern nur geschätzt werden, hier gibt es Kürzungsmöglichkeiten. Mieter sollten sich beraten lassen“, sagt Mietervereins-Geschäftsführerin Angela Lutz-Plank.

Pressemitteilung vom 8. April 2024

 

 
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