Schlüssel verloren: Für was müssen Mieter*innen aufkommen?
Mieter*innen sind verpflichtet, vom Vermieter oder der Vermieterin ausgehändigte Schlüssel sorgfältig aufzubewahren. Trotzdem passiert es natürlich immer wieder, dass ein Schlüssel verloren geht. Was also tun?
Mieter*innen müssen als erstes die Vermieterin oder den Vermieter über den Verlust des Schlüssels informieren, sagt Angela Lutz-Plank, Geschäftsführerin des DMB Mietervereins München. „Ob der Mieter für den verlorenen Schlüssel dann auch aufkommen muss, hängt davon ab, ob er ein Verschulden am Verschwinden des Schlüssels hat.“ Wenn etwa die Tasche des Mieters gestohlen wurde und sich darin der Schlüssel befunden habe, könne dem Mieter kein Verschulden vorgeworfen werden, so Lutz-Plank. „Wenn der Mieter aber zum Beispiel den Schlüssel unter der Fußmatte deponiert hat und der Schlüssel dann weg ist, kann man schon von einem Verschulden des Mieters ausgehen. Dann muss der Mieter ein eventuelles Auswechseln des Schlosses an der Wohnungstür und einen neuen Schlüssel bezahlen“, sagt Angela Lutz-Plank.
Schwierig wird das Ganze, wenn das Haus eine zentrale Schließanlage hat und ein Schlüssel für die Hauseingangstüre und die Wohnungstüren passt. Das kann sehr teuer werden. Allerdings können Vermieter*innen die Übernahme der Kosten für den Austausch der Schließanlage nur dann von Mieter*innen verlangen, wenn wirklich davon ausgegangen werden kann, dass ein Dritter, der den Schlüssel findet, Rückschlüsse auf die Adresse ziehen kann. Angela Lutz-Plank: „Dies ist zum Beispiel nicht der Fall, wenn der Schlüssel beim Segeln in den See gefallen ist und nun dort auf dem Grund liegt.“ Außerdem müssten die verlangten Kosten angemessen sein, so Lutz-Plank.
Achtung: Die Kosten für den Ersatz des Schlüssels, den Austausch des Schlosses oder den Neueinbau einer Schließanlage werden in der Regel nicht von der Haftpflichtversicherung übernommen. Dafür müssen Mieter*innen eine extra Versicherung abschließen, die genau diesen Schaden abdeckt.
Pressemitteilung vom 27.02.2024