CSU: Nicht Ideologie und Verbote machen das Wohnen bezahlbar, sondern nur ein größeres Angebot an bezahlbarem Wohnraum. Der Staat muss neben einer Vereinfachung im Wohngeldrecht vor allem die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verbessern. Dazu muss er für energetische Mindeststandards mit Augenmaß sorgen, den geförderten Wohnungsbau stärken, Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen geben, den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum unterstützen und selbst als Bauherr auftreten. Auch Modelle wie das genossenschaftliche Bauen oder das Erbbaurecht sind zu fördern und auszubauen. Um insbesondere für Familien bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wollen wir mit der bayerischen Wohnraumförderung und unseren staatlichen Wohnungsbaugesellschaften einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Erbschaftsteuer darf die Weitergabe des Eigenheims einer Familie nicht gefährden.
Bündnis 90/Die Grünen: Wir wollen Wohnungsbaugenossenschaften stärker fördern und die Landesmittel zur Wohnraumförderung zu einer echten „Wohnungsbau-Milliarde“ aufstocken. Den Mietanstieg in angespannten Wohnungsmärkten werden wir weiter einschränken. Wir sprechen uns für eine dauerhafte Mietpreisbremse und Absenkung der Kappungsgrenze aus. Indexmieten wollen wir regulieren und qualifizierte Mietspiegel stärken. Weil Grund und Boden knapp und teuer sind, stellen wir den Kommunen Leitlinien zur sozialgerechten Bodennutzung zur Verfügung.
Freie Wähler: Es muss mehr Wohnraum geschaffen werden. Überzogene Vorschriften des Bundes zur (energetischen) Gebäudesanierung lehnen wir ab. Diese führen zu steigenden Mieten oder nicht mehr rentablen Mietobjekten, die vom Wohnungsmarkt verschwinden. Wir fordern eine deutliche Ausweitung der Wohnraumförderung, denn nur mit einem ausgeweiteten Angebot kann der Nachfrage angemessen begegnet werden. Der staatliche Wohnungsbau leistet einen wichtigen Beitrag, kann dies aber nicht alleine lösen. Wir wollen die Wohneigentumsquote erhöhen. Daher sollte der Ersterwerb von selbst genutztem Wohneigentum von der Grunderwerbsteuer befreit werden. Außerdem setzen wir uns für die Abschaffung der eigentumsfeindlichen Erbschafts- und Schenkungssteuer ein.
SPD: Wir stehen für faire Mieten. Dazu wollen wir Mietsteigerungen deckeln und die Umwandlung von Mietshäusern in Eigentumswohnungen stoppen. Und wir werden die Spekulation mit Grund und Boden bekämpfen. Mindestens so wichtig ist für uns aber der Bau bezahlbarer Wohnungen: Unser Ziel als SPD ist der Bau von 80.000 neuen Wohnungen pro Jahr und davon 15.000 öffentliche Wohnungen. Dafür werden wir unseren Städten und Gemeinden mehr Geld für den Wohnungsbau geben. Sie können bauen – und was noch wichtiger ist: Sie bauen günstige Wohnungen. Dafür wollen wir eine Wohnungsmilliarde für bezahlbare Wohnungen auflegen.
FDP: Wohnen darf kein Luxus werden. Um bezahlbares Wohnen langfristig zu sichern, müssen wir endlich mehr, schneller und günstiger bauen. Dieses Ziel wollen wir durch Entbürokratisierung, Digitalisierung, ein Baupotenzialregister sowie die Förderung von seriellem und modularem Bauen erreichen. Zudem müssen kommunale, genossenschaftliche und kirchliche Wohnungsbaugesellschaften gestärkt werden.
Die Linke: Die Mietenkrise ist das Resultat hoher Profite bei Investoren und Immobilienkonzernen. Für bezahlbare Mieten und sozial durchmischte Stadtviertel muss der kommunale und genossenschaftliche Wohnungsbau gestärkt werden. Das heißt: Rückkauf von Bestandswohnungen und Neubau von Sozialwohnungen. Dabei gilt: einmal Sozialwohnung, immer Sozialwohnung. Spekulative Wohnungsleerstände (50.000 allein in München) sind Zweckentfremdung und müssen beendet werden. Die Landesregierung muss sich im Bund für einen Mietendeckel und eine Neufassung des kommunalen Vorkaufsrechts einsetzen.