CSU: Wir begrüßen und fördern die Aktivitäten von kommunalen und genossenschaftlichen Akteuren im Segment des bezahlbaren Wohnraums. Die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften dienen dabei als Systembaustein, um nach dem Subsidiaritätsprinzip dort einzuspringen, wo diese Akteure an ihre Grenzen stoßen. Da rüber hinaus wollen wir Einheimischenmodelle ermöglichen und unterstützen Kommunen bei der Umsetzung.

Bündnis 90/Die Grünen: Grund und Boden sind keine Ware, sondern für uns alle da. Wir wollen, dass staatliche Grundstücke, die für Wohnraum infrage kommen, vorrangig und verbilligt an kommunale Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften gehen – und zwar im Erbbaurecht. Um Spekulationen mit Grundstücken unattraktiver zu machen, führen wir eine „Grundsteuer C“ ein und stärken das Instrument der Baugebote. Durch gezielte Nachverdichtung sparen wir nicht nur Fläche, sondern auch Grundstückskosten. Das gilt ebenso für Dachausbauten, Aufstockungen und Erweiterungen bestehender Gebäude, die wir fördern wollen.

Freie Wähler: Gerade in Ballungsräumen steht die Nachverdichtung gegenüber der Nutzung neuer Flächen im Vordergrund. Außerdem sehen wir Potenzial in der Umwidmung von Gewerbeimmobilien zu Wohnimmobilien, da durch die stärkere Digitalisierung und der Trend zu mehr Homeoffice oft weniger Büroflächen benötigt werden.

SPD: Wir werden Spekulation mit Grund und Boden höher besteuern und damit unattraktiv machen. Dafür führen wir eine Baulandsteuer und eine höhere Grunderwerbssteuer für Geschäftemacher ein. Wir als SPD werden zudem Baugrundstücke und Flächen des Freistaats preisgünstig an die Städte und Gemeinden in Bayern geben, damit sie bezahlbare Wohnungen bauen können. Außerdem wollen wir die bestehenden Flächen besser nutzen: zum Beispiel durch das Überbauen von Parkplätzen.

FDP: Hohe Grundstückspreise sind auch eine Folge von Baulandmangel. Leider hat die Staatsregierung keinen Überblick über ihren Bestand an Immobilien, wodurch auch freie Flächen nicht identifiziert werden können. Wir brauchen deshalb endlich ein modernes, digitales Liegenschaftsmanagementsystem, das in der Lage ist, die Leerstände und freien Flächen in Bayern zu erfassen. Immobilien, die nicht für Verwaltungszwecke gebraucht werden, sollten per Konzeptvergabe dem Markt zur Verfügung gestellt werden.

Die Linke: Die Bodenpreisexplosion ist ein zentrales Problem der Wohnungskrise. Entscheidend: Die Bodenpreise steigen nicht aufgrund von Arbeitsleistung der Eigentümer, sondern leistungslos, weil Boden unvermehrbar ist. Das stellt auch die Bayerische Verfassung fest („Steigerungen des Bodenwertes, die ohne besonderen Arbeits[..] aufwand […] entstehen, sind für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.“). Wir wollen diesen Artikel konsequent umsetzen. Die Privatisierung öffentlicher Grundstücke, wie vor Kurzem an den Apple-Konzern in München, wollen wir ausschließen. Vergabe im Erbbaurecht ist weiter möglich.

 
Hier erreichen Sie uns