Das ganze Leben ist ein Keks

Nicht nur schön anzusehen, sondern auch lecker: Originelle Plätzchen sind die Passion von Julie Bamber und Stefanie Schnellhammer.

Maßkrug, Schmetterling, aber auch ein Arztkittel inklusive Stethoskop oder ein Blaumann mit Schraubenzieher: Für Ju­lie Bamber (auf Foto l.) und Stefanie Schnellhammer gibt es nichts, was nicht zum Keks werden kann. Die beiden betreiben seit 2017 im Gärtnerplatzviertel den Laden „Keksliebe“. Das Prinzip: einfache Mürbteig­kekse kreativ entworfen und aufwendig verziert, alles in Handarbeit. Als Team ergänzen sich die beiden: Ju­lie Bamber ist Konditormeisterin aus England und für alles Handwerkliche verantwortlich. Stefanie Schnell­hammer kommt aus dem Eventmarketing, kümmert sich um die Kommunikation mit der Kundschaft und lebt beim Entwerfen ihre Kreativität aus. „In England oder den USA gibt es toll aussehendes Gebäck, aber es schmeckt nicht. In Deutschland ist die Qualität gut, aber es sieht nicht schön aus“, sagt Schnellhammer.

Der Traum: Ein Verkaufsstand am Viktualienmarkt

2014 startete „Keksliebe“ als Onlineshop, drei Jah­re später kam der Laden dazu. Viele Kunden sind Firmen, die eigens für sie entworfene Geschenke su­chen. Das Geschäft in der Corneliusstraße 20 wuchs erst mit den Jahren. „Obwohl wir nur 50 Meter vom Gärtnerplatz entfernt sind, ist hier, anders als in der Reichenbachstraße, nicht viel Laufkundschaft.“ Ein Wunschtraum wäre ein kleiner zusätzlicher Verkaufs­stand am Viktualienmarkt. Die jetzige Ladenmiete können sich die beiden nur leisten, weil sie keine wei­tere „Werkstatt“ anmieten müssen. Verziert wird alles vor den Augen der Kundschaft. Im Laden werden die Kekse auch direkt personalisiert. Als Geschenk ideal, findet Schnellhammer. „Wenn ich das geschenkt krie­ge und es gefällt mir nicht, ess ich es einfach auf.“

So klappt‘s mit dem Verzieren: Sechs Tipps

  1. Die richtige Keksgröße: Ideal für Anfänger sind 8 bis 9 cm Durchmesser und 5 bis 6 Millimeter Dicke.
  2. Nüsse sind tabu: Wichtig ist, dass die Ober­fläche glatt ist, deswegen Mürbteig ohne Nüsse oder Schokostückchen.
  3. Probelauf auf Papier: Malen Sie die Motive auf Papier. Dann durchsichtige Folie drauflegen und die Konturen mit Zuckerguss nachziehen. Wählen Sie anfangs einfache Formen. Schrift ist die Königsdisziplin, also üben, üben, üben.
  4. Zuckerguss mag keine Wärme: Der Zuckerguss heißt Royal Icing und besteht aus Puderzucker, Eiweiß, Wasser und Farbe. Nur kleine Mengen ab­füllen, den Rest bis zur Verarbeitung im Kühl­schrank lassen. Den Guss abdecken, damit er nicht austrocknet.
  5. Guss in zwei Stärken anrühren: Dick für die Kontur (etwa so wie Zahnpasta) und etwas dünner für das Ausfüllen der Flächen.
  6. Trocknen lassen: Mindestens 24 Stunden warten, bevor der Keks in die Dose kommt.

 

Wer bei den Profis lernen will, kann auch einen Workshop besuchen (89 Euro). Hochzeit: 31.1.2022, Valentinstag: 6.2.2022, Fasching: 20.2.2022, Ostern: 27.03.2022, Kinder-Workshop Ostern: 10.4.2022. Infos zur Anmeldung: keksliebe.de.

Text: Tina Angerer
Fotos: Kristina Hermes/Keksliebe

 
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