Garteln für alle

Pflanzen, jäten, gießen, ernten für Stadtmenschen: Die Parzellen der Münchner Krautgärten sind heiß begehrt. Erholung am Feld gibt‘s im Haderner Krautgarten garantiert. Mehr Infos unter haderner-krautgarten.de

Für Monika Kauer ist das keine Arbeit, „für mich ist das Entspannung“, sagt sie. Heute pflanzt sie Tomaten, Zucchini und Gurken an. Ihre Kinder helfen auch schon mit. Das fünfte Jahr pachtet die Biologin eine Parzelle im Krautgarten Hadern. Seit 1999 gibt es die Krautgärten, eine Gemeinschaftsaktion von Stadtverwaltung und Landwirtschaft. „Ich wollte so was schon immer haben“, sagt Monika Kauer. Aufgewachsen ist sie am Wiener Stadtrand in einem Einfamilienhaus mit Garten. Als Erwachsene wohnte sie immer in Wohnungen ohne Balkon. Jetzt radelt sie in 15 Minuten zu ihrem Feld, mehrmals pro Woche, oft am Abend.

Nichts landet im Mülleimer

Die meiste Arbeit hat sie im Frühjahr und Frühsommer. „Man muss am Anfang viel Unkraut jäten, dann hat man einen entspannten Sommer. Aber für mich ist das Zupfen eh sehr meditativ.“ 120 Euro zahlt sie für die 60 Quadratmeter pro Jahr – dafür werden sogar Setzlinge gestellt. Sie baut gerne Rote Beete, Fenchel, Kohlrabi, Salat, Radieschen und Bohnen an, aber auch Tomaten und Erdbeeren. Nicht immer gelingt alles. „Es hängt auch viel von den Temperaturen ab“, sagt sie. Im vergangenen Jahr war der April heiß, heuer eiskalt. Inzwischen kann sie aber sagen: „Zucchini geht immer!“ Deswegen gibt es bei ihr auch Zucchinisuppe, Zucchininudeln und sogar Schoko-Zucchini-Brownies. Weggeschmissen wird nichts. Die Wertschätzung von Lebensmitteln möchte sie auch ihren Kindern mitgeben. „Ich finde es gut, dass sie sehen, dass das Gemüse nicht einfach aus dem Supermarkt kommt.“

Derzeit gibt es 25 Krautgarten-Standorte. Wer sich bewerben möchte, wendet sich direkt an den jeweiligen Standort. Eine Übersicht gibt es auf muenchen.de unter dem Stichwort Krautgärten.

Rezept für leckere Zucchini-Chips

Sie sind knusprig und nicht so schwer wie Kartoffelchips. Allerdings brauchen sie Zeit, damit sie nicht matschig werden, denn das Wasser muss langsam entweichen. Die Zucchini mit einem Hobel in dünne Scheiben schneiden, salzen und etwa 30 Minuten in einem Sieb abtropfen lassen. Ofen auf 180 Grad Heißluft vorheizen. Die Scheiben auf ein Küchentuch legen und mit Küchenrolle trocken tupfen. Mit Paprikapulver würzen, auf ein Backblech (mit Backpapier) legen und mit Öl beträufeln. Circa 20 bis 30 Minuten braun werden lassen. Dazwischen einmal wenden. Dazu schmeckt ein Knoblauchdip. Guten Appetit!

Text: Tina Angerer
Fotos: Sigi Jantz, iStock/ksysh

 
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