Von Schweinsbraten bis Schawarma

Rund ums neue Volkstheater und die Isarphilharmonie gibt‘s kulinarisch einiges zu entdecken. Wir haben uns auf einen Rundgang begeben

3 Mills Cycling & Coffee

Seit Oktober gibt es den Radlladen mit Café in der Dreimühlenstraße. Betreiber Jens Hoffmann arbeitete zuvor als Filmemacher und Autor – war aber immer auch leidenschaftlicher Rennradfahrer und Kaffeefan. Also kam er auf die Idee, das „3 Mills Cycling & Coffee“ als sozialen Treffpunkt zu eröffnen. Hier kommt vor allem die Radlszene zusammen. Wer aber in nettem Ambiente einen guten Kaffee schlürfen möchte, ist ebenso herzlich willkommen (Espresso 1,90 Euro, Cappuccino 3,10 Euro). Zur Stärkung gibt’s Süßes wie Croissants (2,50 Euro) oder ein Mini-Baguette mit französischem Bergkäse (3,50 Euro). Neben dem Verkauf verleiht Hoffmanns Team Räder und repariert auch welche, die woanders gekauft wurden. Seit Volkstheater und Isarphilharmonie nicht weit entfernt vom Laden aufgemacht haben, fragt so manch verirrter Kulturfan nach dem Weg – und bleibt auf einen Kaffee. Hoffmann: „Wir liegen ein bisschen versteckt. Aber zur warmen Jahreszeit haben wir bis 20 Uhr offen. Da ist dann auch länger Zeit, um bei uns vorbeizuschauen.“

Wirtshaus zum Isartal

Nur einen Katzensprung von der Isarphilharmonie entfernt liegt das „Wirtshaus zum Isartal“. In der bayerischen Wirtschaft gibt’s Klassiker wie Schweinebraten (11,90 Euro) oder Rahmschwammerl mit Semmelknödeln (10,90 Euro). Wer großen Hunger hat, isst den „Isartaler Grillteller“ mit Schweine-, Puten- und Rindersteak vom Grill, Kräuterbutter, Pommes und Bacon (21,90 Euro). Angegliedert ans „Wirtshaus zum Isartal“ ist seit 1996 das Dunkelrestaurant „Zum blinden Engel“. Dort arbeiten unter anderem acht blinde Mitarbeiter*innen. Ihm sei es wichtig, auch Menschen mit Einschränkungen zu fördern, sagt Betreiber Claus B. Sadrawetz. Das Wirtshaus hat ein eigenes Theater. „Wir sind abends immer voll – auch schon vor der Philharmonie“, sagt Sadrawetz. Geändert habe sich von daher nicht viel. Wichtig sei es, für abends immer zu reservieren.

Schmock

Viele Münchner*innen kennen es noch: das israelische Szenelokal „Schmock“ in der Maxvorstadt. Nun ist es seit dem Herbst unter Wirt Florian Gleibs zurückgekehrt. Und zwar im Volkstheater-Komplex im Schlachthofviertel. Das gleichnamige Vorgängerlokal in der Augustenstraße machte Gleibs 2016 nach 16 Jahren zu – nach antisemitischen Anfeindungen. Im neuen Volkstheater heißt das Bar-Restaurant nun wieder „Schmock“ und begrüßt die Gäste auf der Homepage mit folgenden Sätzen: „Mit frisch ondulierten Schläfenlocken freuen wir uns, Euch begrüßen und verwöhnen zu dürfen. Getreu dem Motto: „Eine Falafel sagt mehr als 1000 Worte.“ Florian Gleibs traut sich nach wie vor, mit Ironie und Humor zu spielen. Kulinarisch gibt’s im neuen „Schmock“ vieles, was die Gäste noch kennen dürften. Etwa gemischte israelisch-arabische Vorspeisen für 22 Euro (Hu- mus, Baba Ganoush, Falafel etc.) oder Schawarma vom Huhn (18 Euro). Wer nach einem Theaterabend einkehren möchte, kann sich eine Currywurst mit Pommes (14,50 Euro) genehmigen. „Das neue Volkstheater-Gebäude hat etwas sehr Großstädtisches. Das ist eigentlich ganz untypisch für München, weil sonst der Platz oft nicht da ist. Wir freuen uns sehr, Teil dieses neuen Volkstheaters zu sein“, sagt Gleibs.

Vesperia

Ob sie „Veschper“ dabei haben, interessierte einen Freund aus Baden-Württemberg von Andreas Hock immer brennend, wenn sie in die Berge gingen. Hock gefiel das schwäbische Wort für Brotzeiteln so gut, dass er sein Lokal mit Bar danach benannte. In der „Vesperia“ gibt’s seit März 2015 im Schlachthofviertel Brotzeiten, Salate und Pasta. Sehr gefragt sind etwa die „Rigatoni vom Toni“ (9,50 Euro, Nudeln mit Tomaten-Gorgonzola-Sugo, scharfen Würsten und italienischem Hartkäse), der „Vesperia Burger“ mit Kartoffelschnitzen (11,50 Euro) oder das vegetarische Vesper „Wuiderin“ (13,50 Euro). Auf den Teller kommen hier unter anderem gebackene Kürbisblüten, Käsetaler, Kartoffelrösti mit Schafskäsecreme und Salat – und natürlich Brot. Die Umgebung habe sich in den letzten Jahren gemausert, auch durch die Schiffs-Bar „Alte Utting“, sagt Andreas Hock. „Mich freut es, es gibt jetzt hier eine tolle Wirtshaus- und Kneipenkultur“, sagt er. Teils kämen die Gäste vom zwei Minuten entfernten Volkstheater noch auf eine Stärkung vor dem Stück vorbei, das merkt Hock an den früheren Reservierungen.

Text: Ramona Weise-Tejkl
Fotos: Sabrina Wanninger

 
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