Kommunalwahl: Unsere Kandidatinnen im Mieter-Check

Unsere Stadt wählt am 15. März neben dem hauptamtlichen Oberbürgermeister auch den ehrenamtlichen Stadtrat und die Bezirksausschüsse. Auch zwei Mitglieder unseres Vorstands kandidieren für den Stadtrat und stellen sich dem Mieter-Check.

Kandidatin Anne Hübner

Stellvertretende Vorsitzende Mieterverein München

Beruf: Fachreferentin Altenpflege

Alter: 41

Partei, Listenplatz: SPD, Platz 4

Wie bewerten Sie die derzeitige Situation für Münchens Mieter?

Wer auf dem freien Markt eine Wohnung sucht, hat es sehr schwer. Vor allem für Ältere und Alleinerziehende, aber auch für große Familien und natürlich für alle, die keine dicken Einkommen haben, ist die Situation oft unerträglich. Aber auch Menschen, die eine Wohnung haben, fürchten, eine Eigenbedarfskündigung zu bekommen und aus der eigenen Wohnung rauszumüssen. Oder auch eine Mieterhöhung, die sie sich nicht leisten können. Als Stadträtin frustrieren mich vor allem zwei Dinge: dass Neubauvorhaben der Stadt, die nur bezahlbar baut, vor Ort häufig auf Widerstand stoßen. Vor allem dann, wenn wir etwas höher bauen wollen. Und dass wir als Kommune nicht die Zuständigkeit haben, um echten Mieterschutz voranzubringen.

Was würden Sie gerne ändern?

Wenn ich es könnte, würde ich gesetzlich festlegen, dass niemand mehr als 30 Prozent seines Einkommens für die Miete ausgeben muss, denn Wohnen ist ein Grundrecht. Außerdem sollten die Gewinne aus Bodenpreissteigerungen zumindest zum allergrößten Teil in die Hände der Allgemeinheit fließen.

Was sind Ihre Hauptanliegen, falls Sie wieder in den Stadtrat gewählt werden?

Wichtig ist mir, dass München auch künftig sein Geld in Wohnen und Soziales steckt. Ich engagiere mich vor allem dafür, dass Seniorinnen und Senioren mit geringen Renten in München vernünftig leben können. Außerdem trete ich für eine sozial gerechte Verkehrswende ein. Denn weder haben alle das Geld für ein E-Auto, noch können gerade ältere Menschen überallhin radeln.

Kandidatin Simone Burger

Stellvertretende Vorsitzende Mieterverein München

Beruf: Gewerkschaftssekretärin beim DGB

Alter: 40

Partei, Listenplatz: SPD, Platz 6

Wie bewerten Sie die derzeitige Situation für Münchens Mieter?

„Zu klein, zu teuer und doch alternativlos“: So schätzen viele Mieter*innen ihre aktuelle Situation ein. Wer sich eine neue Wohnung suchen muss, wird mit wahnsinnigen Preisen konfrontiert. Das macht Mietern zunehmend Angst. Viele Menschen können sich die Situation heute schon nicht mehr leisten und ziehen weg. Das ist nicht das München, für das ich stehe! Ich kämpfe für ein München, das ein sicheres Zuhause für alle ist.

Was würden Sie gerne ändern?

Ich bin im Mieterverein aktiv, weil in dieser Situation Mieter*innen eine starke Unterstützung brauchen. Was tun, wenn die Eigenbedarfskündigung im Briefkasten liegt? Solidarität ist wichtig in dieser Stadt. Deshalb engagiere ich mich, dass Mieter*innen eine laute Stimme haben. Inzwischen wird zwar über das Thema diskutiert, es gibt neue Gesetze, die Mieter*innen mehr schützen. Aber beim zentralen Thema Boden bewegt sich leider wenig. Das will ich ändern. Denn wenn es uns nicht gelingt, die Bodenpreise zu senken, gibt es kein bezahlbares Wohnen.

Was sind Ihre Hauptanliegen, falls Sie wieder in den Stadtrat gewählt werden?

Ich kämpfe für ein erfolgreiches Volksbegehren Mietenstopp. Außerdem für ein Erhaltungssatzungsgebiet, das ganz München umfasst. Denn so schützen wir Mieter*innen vor Verdrängung. Außerdem wichtig: mehr Genossenschaften und Werkswohnungsbau, mehr bezahlbare Angebote für Azubis und Studierende und die „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“. Durch einen kommunalen Bodenfonds kaufen wir uns die Stadt zurück. Außerdem brauchen wir echte Naherholungsflächen statt Abstandsgrün.

 

Fotos: SPD München

 
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