Runder Tisch: Austausch zur Zukunft des Strafjustizzentrums

Der „Runde Tisch“ zur Zukunft des Strafjustizzentrums München, zu dem der Vorsitzende des Bauausschuss des Bayerischen Landtags, Jürgen Baumgärtner Anfang Oktober geladen hat, war durch einen konstruktiven und fachlich fundierten Austausch zwischen Vertreter*innen der Initiativen AbbrechenAbbrechen, Architects for Future, dem Münchner Forum, dem DMB Mieterverein München e.V., Urbanes Wohnen, der Initiative Benno-Viertel und Mitgliedern des Bauausschusses des Bayerischen Landtags geprägt.
Zentrales Thema der Diskussion war zum einen das Risiko, das bei einer Umnutzung des Gebäudes beim Bauen im Bestand entstehen könnte, und zum anderen die Bodenpreise in München. „Ein Verkauf macht bezahlbares Wohnen an dieser Stelle unmöglich, da bestand Einigkeit bei den Teilnehmenden“ so Florina Vilgertshofer vom Münchner Forum. „Der Freistaat hätte aber die Möglichkeit, die rechtliche Grundlage dafür zu schaffen, dass eine Vergabe an kommunale oder gemeinwohlorientierte Träger unter Marktpreis möglich wäre – durch eine Verbilligungsrichtlinie in der Haushaltsordnung des Freistaats.“
Auch wenn relevante Entscheidungsträger*innen der Staatsregierung nicht anwesend waren, signalisierten die teilnehmenden Abgeordneten ihre Bereitschaft, den Dialog mit den Initiativen fortzusetzen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Als weitere Gesprächsgrundlage fordern die Initiativen, dass die Machbarkeitsstudie offengelegt wird.
Klar wurde zudem: Eine Entscheidung über die Nachnutzung muss vor der Kommunalwahl fallen. Diese Einschätzung teilte auch der Vorsitzende des Bauausschusses. „Die Münchner haben in den Diskussionen der vergangenen Wochen deutlich gemacht: Sie wollen bezahlbaren Wohnraum und eine gemeinwohlorientierte Nutzung in diesem markanten, zentralen Gebäude. Es wäre beschämend, wenn die Bayerische Staatsregierung den Bürgerwillen wieder ignoriert und ihr Tafelsilber verscherbelt – wie beim Verkauf der GBW, der Alten Akademie und dem jetzigen Apple-Grundstück. Die Entscheidung darf nicht bis nach der Kommunalwahl verschleppt werden, um dann an den Meistbietenden zu verkaufen”, sagt Monika Schmid-Balzert, stellvertretende Geschäftsführerin des DMB Mieterverein München e.V.
Der Runde Tisch hat gezeigt, dass ein Austausch zwischen Politik, Fachwelt und Zivilgesellschaft der Schlüssel ist, um für das Areal des Strafjustizzentrums eine nachhaltige, sozial gerechte und städtebaulich hochwertige Lösung zu finden.
Pressemitteilung vom 16.10.2025