Mieterverein fordert: Mehr Hilfe für junge Menschen auf dem Wohnungsmarkt

Ein WG-Zimmer für durchschnittlich 790 Euro warm, eine 30-Quadratmeterwohnung für 837 Euro warm: Wohnen in München ist für Studierende immer weniger leistbar und am teuersten in ganz Deutschland verglichen mit den anderen Studentenstädten. Das zeigen die Zahlen des aktuell vom Finanzdienstleister MLP gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichten „Studentenwohnreports“. „Diese Zahlen überraschen uns nicht“, sagt Monika Schmid-Balzert, stellvertretende Geschäftsführerin des DMB Mietervereins München. „Wir bekommen in unserer täglichen Beratungspraxis hautnah mit, wie junge Menschen auf dem Münchner Wohnungsmarkt ausgenutzt und abgezockt werden. Viele sind froh, überhaupt irgendeine Bleibe gefunden zu haben und geben sich selbst mit den widrigsten Umständen zufrieden.“

Besonders junge Menschen, die über kein großes Netzwerk in München etwa über die Familie verfügen, hätten es schwer, so Schmid-Balzert. „Wir fordern, dass besonders der Freistaat Bayern sich endlich mehr engagiert und mehr bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen zur Verfügung stellt. Und das an zentraler Stelle, denn junge Menschen, die in unserer Stadt studieren, können nicht ewig an die Uni oder zur Bibliothek pendeln. Eignen würde sich beispielsweise das alte Strafjustizzentrum an der Nymphenburger Straße, das der Freistaat aber nun verkaufen möchte – anstatt es für die Allgemeinheit zu nutzen.“

Möblierte Angebote zu hohen Preisen an der Tagesordnung

Studierende müssen auf dem Münchner Wohnungsmarkt häufig das nehmen, was sie bekommen können. Das sind oftmals möblierte Zimmer zu extrem hohen Preisen, mit denen manche Vermieter*innen versuchen, die Mietpreisbremse zu umgehen. Klar ist: die Mietpreisbremse gilt auch für möblierten Wohnraum, auch wenn sie für Laien schwer zu berechnen ist, da ein Möblierungszuschlag auf die Miete drauf gerechnet werden darf. Dieser muss derzeit nicht gesondert ausgewiesen werden und ist auch nicht gedeckelt. „Beides muss sich ändern, hier ist der Bundesgesetzgeber gefragt“, sagt Monika Schmid-Balzert. „Auch stellen wir fest, dass für Familien immer weniger große Wohnungen zur Verfügung stehen. Denn oftmals ist es lukrativer, 4- oder 5-Zimmer-Wohnungen in einzelne Zimmer aufzuteilen und sie an Studierende zu vermieten und damit insgesamt 4000 bis 5000 Euro einzunehmen, als die gesamte Wohnung einer Familie für 1800 Euro zu vermieten. Wir brauchen deutlich mehr bezahlbare Wohnungs-Angebote für junge Menschen, damit sie auf solche überteuerten Angebote nicht mehr eingehen müssen und große Wohnungen wieder vorrangig Familien zur Verfügung stehen.“

Pressemitteilung vom 2.10.2025

 
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