Verfassungsorden für Beatrix Zurek

Für ihr berufliches und ehrenamtliches Wirken wird die Vorsitzende des Mietervereins mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet. 

Sie ist seit Jahrzehnten DIE Kämpferin für die Interessen von Münchens Mieterinnen und Mietern: Mietervereins-Vorsitzende Beatrix Zurek hat von Landtagspräsidentin Ilse Aigner den Bayerischen Verfassungsorden erhalten. Der Verfassungsorden ist eine selten verliehene Auszeichnung des Freistaats für Bürger*innen, „die sich herausragend für das Gemeinwohl engagieren“. Schon seit 35 Jahren setzt sich die Juristin Beatrix Zurek für Mieter*innen ein, seit 1994 ist sie als Mietrechtlerin im Mieterverein aktiv. Zunächst als Rechtsberaterin. Seit 2007 leitet Zurek den Mieterverein München als ehrenamtliche Vorsitzende, ist Vorsitzende beim Mieterbund Bayern, und seit 2023 bekleidet sie auch das Amt der Vizepräsidentin des Deutschen Mieterbundes. Hauptamtlich arbeitet Beatrix Zurek bei der Stadt als Münchner Gesundheitsreferentin. Den Verfassungsorden erhält sie für ihr berufliches und ehrenamtliches Wirken.

In ihrem Ehrenamt ist Zurek gefragt wie nie: Die Situation auf dem Mietmarkt in München spitzt sich weiter zu. Die drei wichtigsten aktuellen Themen aus Sicht des Mietervereins sind Heizkostennachzahlungen, möbliertes Wohnen und ein bundesweiter Mietenstopp. Dazu sagt Beatrix Zurek: „Die Entwicklung der Mieten gefährdet die Stadtgesellschaft und das Zusammenleben. Wenn es so weitergeht, wird es für alle, außer für absolute Topverdienende, sehr schwierig, in München zu leben. Doch wer betreut dann die Kinder, fährt die Busse durch die Stadt oder pflegt Alte und Kranke?

 „Ein bundesweiter Mietenstopp wäre wichtig, um den Mieterinnen und Mietern eine Verschnaufpause zu verschaffen.“

Wir als Mieterverein wollen uns eine solche Stadtgesellschaft nicht vorstellen und setzen uns deswegen dafür ein, dass München weiterhin eine Stadt für alle bleibt.“ Doch dafür brauche es Hilfe auf Bundesebene – denn viele Gesetze wie ein Mietenstopp oder eine Bodenreform müssten vom Bund beschlossen werden, so Zurek. Die Vorsitzende des Mietervereins: „Ein bundesweiter Mietenstopp wäre wichtig, um den Mieterinnen und Mietern eine Verschnaufpause zu verschaffen. Bei einer Durchschnittskaltmiete von 14,58 Euro pro Quadratmeter laut Mietspiegel wäre ein Mietenstopp auch durchaus den Vermieter*innen zumutbar.“ Damit die Situation entschärft werde, brauche es gleichzeitig Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen. Doch damit dieser möglich sei, brauche es eine Bodenreform. Zurek: „Denn auf extrem teurem Grund und Boden kann nur sehr schwierig bezahlbarer Wohnraum entstehen. Grund und Boden muss für die Allgemeinheit da sein.“ Der Staat dürfe es nicht unterstützen, dass Einzelne durch steigende Bodenpreise extrem reich würden und die Allgemeinheit sich Wohnen nicht mehr leisten könne. Beatrix Zurek: „Jeder Mensch im Freistaat hat ein Recht auf eine angemessene Wohnung. Das hält Artikel 106 der Bayerischen Verfassung fest. Deswegen müssen wir die extremen Steigerungen bei den Bodenpreisen gesetzlich stoppen.“


Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag

 
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