Mut zur Farbe

Kleiner Anstrich, große Wirkung: Wandfarbe verändert Wohnräume mit wenig Aufwand. Wie man am besten streicht und welche Farben im Trend liegen, hat uns eine Expertin verraten, die jeden Tag mit Farben arbeitet.

Farbtrends

Monja Weber kennt sich aus mit Farbtrends. Die Gründerin der Firma „Kolorat“ ist Farbberaterin und vertreibt hoch deckende Farben ihrer eigenen Marke. Besonders gefragt seien momentan vor allem Erdtöne in allen Nuancen, sagt die Expertin: von Beige über Greige (eine Mischung aus Beige und Grau) bis hin zu Brauntönen mit leichtem Grau- oder Gelbstich. Seit einiger Zeit liegen zudem Salbeitöne im Trend, also dezente Grau-Grün-Nuancen – erweitert wird das Spektrum jetzt durch dunklere Grüntöne. „Grüntöne passen gut zu Holz und sind angenehm für das Auge“, sagt Weber. „Es ist eine Kombination, die der Mensch aus der Natur kennt.“

Was ebenfalls Einzug in die aktuelle Farbpalette erhalten hat, sind kräftige Blautöne. „Das verwundert nicht, denn Blau ist die Lieblingsfarbe der Deutschen.“ Zudem hat das Farbinstitut Pantone „Classic Blue“ zur Farbe des Jahres 2020 gekürt. Was ebenfalls oft nachgefragt werde, seien gedeckte Rottöne wie Lachs, Apricot, Rosé oder Puder. „Diese Farben erinnern ein wenig an Terrakotta, wie man es aus den Neunzigern kennt, nur in der modernen Version.“

Sie mag es bunt: Monja Weber (links) ist Farbberaterin und hat eine eigene Farbenmarke gegründet


Tipps zum Streichen

Utensilien: kleiner Pinsel, kleine Farbrolle, große Farbrolle (am besten aus Lammfell), Malerkrepp/gutes Klebeband für saubere Farbkanten, Farbwanne und Abstreifgitter für ein gleichmäßiges Farbergebnis, Abdeckvlies oder -folie, um den Boden zu schützen.

1 – Vorbereitung

Wände mit Malerkrepp abkleben – Türrahmen, Steckdosen etc. nicht vergessen – und Boden abdecken.

2 – Feine Farbkante

Monja Webers Profitipp: für eine feine Farbkante entlang der abgeklebten Flächen einmal mit weißer Farbe vorstreichen, um die Ränder zu „versiegeln“.

3 – Erster Anstrich

Erst mit dem kleinen Pinsel entlang der Ränder, Ecken und Kanten streichen (auch um Türrahmen und Fußleisten), dann die große Fläche. Wer auch die Decke streichen möchte, für den gilt: erst die Decke, dann die Wände.

4 – Zweite Schicht

Bei hoch deckender Farbe genügt oft ein Anstrich, manchmal ist auch eine zweite Schicht nötig. Das kommt jedoch auch darauf an, mit wie viel Druck man streicht und wie die Struktur der Wand ist. Farbe erst einmal trocknen lassen, dann entscheiden. Webers Profitipp: Wer Pinsel und Rolle luftdicht verpackt, kann damit Stunden später einfach weiterstreichen und spart sich das mühsame Auswaschen zwischendrin.

5 – Letzter Schritt

Für das Ablösen des Klebebands gibt es zwei Optionen: entweder das Band sofort nach dem Streichen abziehen oder erst ganz am Ende, wenn die Farbe komplett durchgetrocknet ist.

Fotos: Kolorat, Little Greene

Text: Janina Ventker

 
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